Wenn man einen 8 oder 10 Wochen alten Welpen bekommt, sollten einem diese Röntgenbilder stets im Kopf sein : Auf diesem Foto ist ein sehr junger Welpe und man sieht deutlich, wieviel noch zu entwickeln ist – die Knochen berühren sich noch nicht einmal. Mit wackeligen, ungelenken Bewegungen sind sie auf ihren großen Pfoten unterwegs – ihre Gelenke bestehen nur aus Muskeln, Sehnen und Bändern. Noch passt nichts zusammen oder hat Verbindung zueinander.
Wenn man ihre Bewegung nicht dosiert und einschränkt und in dieser sensiblen Phase als Welpe und Junghund Toben und Spaziergänge übertreibt, gibt man ihnen keine Chance, richtig und gesund aufzuwachsen. Jeder große Sprung oder aufgeregtes Herumhüpfen und zuviel Laufen verursacht Auswirkungen zwischen den Knochen. In vernünftigem Rahmen ist das nicht problematisch, sofern es von dem Hund selbst ausgeht. Aber wenn man Welpen z.B. von der Couch oder dem Bett hoch – und runterspringen lässt oder sie für lange Spaziergänge und Wanderungen mitnimmt, wird man der Entwicklung der Gelenke und ihrem gesunden Zusammenspiel schaden. Ebenso schadet es dem Welpen, wenn er auf rutschigen Böden spielt und tobt – in dieser Zeit sollte man rutschfeste Teppiche auslegen, um Wegrutschen zu vermeiden, das ebenfalls den Gelenken Schaden zufügt.
Ein gut und gerade gewachsener Hund mit funktionierenden Gelenken braucht zwei Dinge: Eine ausgezeichnete Zucht und eine sorgfältige Aufzucht – es braucht beides, nicht nur eines davon !
Ist der Hund ausgewachsen, hat er sein ganzes Leben Zeit, um zu spielen, zu toben und aktiv zu sein. Aber halten Sie ihn ruhig, während er noch ein Welpe oder Junghund ist und gönnen Sie ihm dieses Geschenk, für das es nur diese eine Gelegenheit gibt ! Und die Zeit, in der er geschont werden muss, ist länger, je größer der Hund ist. Für den Irish Wolfhound kann man die Zeit intensiven Wachstums auf etwa 10-12 Monate ansetzen – in dieser Zeit gilt die Faustregel : 5 Minuten Spaziergang pro Lebensmonat. Alleine im Garten spielen – kein Problem. Er hört von alleine auf, wenn er müde wird. Anders sieht es aus, wenn er von älteren Hunden animiert wird oder beim Spaziergang gefordert. Hier ist sein Mensch gefragt, Grenzen zu setzen.
Zur Geschichte der Röntenbilder : Es handelt sich um einen Welpen, der sich den Ellbogen angeschlagen hat und das Bein nicht richtig benutzte, also wurde er zum Tierarzt gebracht. Auf den Rö-Bildern ist kein Schaden zu erkennen, so dass er aller Voraussicht bald wieder in Ordnung gewesen sein wird.
(Original von Carol Lees – übersetzt von Brigitte Lins-Tennert mit Ergänzungen zur Rasse IW)
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